Das Fermi-Paradox. Es wurde von Herrn Fermi im Zuge einer Diskussion über angebliche UFO Sichtungen und Außerirdische auf einer Serviette kurz angedeutet, auf dass es zu einer der größten ungelösten Fragen der Menschheit wird: wenn es Millionen von außerirdischen Zivilisationen geben kann, warum sind sie dann nicht schon längst mal aufgetaucht oder haben uns an ihrem Fernsehprogramm teilhaben lassen?
Das Internet steckt voller Theorien über das Warum, ich dachte darüber nach, als ich diesen Planeten malte. Disclaimer: Bild is noch nich fertig…
So was wie der Mars schwebte mir vor, ein Planet, den man durchaus wieder mit Leben befüllen kann. Im Bild hat man bereits damit begonnen; es wurde Wasser in Form von riesigen Eisklötzen aus der Oortschen Wolke des Systems herangeschafft. Damit die Pioniere und Planetenbauingenieure für die Dauer des Terraforming eine komfortable Unterkunft haben, wurde kurzerhand eine Raumstation erstellt, die den kompletten Planeten umschließt. Und spätestestens hier kam mir, wohl zum ersten Mal in meiner Weltraumlaufbahn, die Frage, warum, um alles in der Welt, sollte man solch eine große Raumstation bauen? Erschreckt ließ ich den Pinsel fallen; wird man jetzt alt, dass man sich um Energie- und Ressourcenbeschaffung im interstellaren Raum tatsächlich Gedanken macht? O_o
Aber ich denke, das ist der Hauptgrund, warum es im Universum so still ist. Die Mengen an Energie und Rohstoffen, die nötig sind, um etwas mehr oder weniger sinnvolles im Weltraum zu veranstalten, wird wohl kaum jemand aufzubringen in der Lage sein.
Ich hab mal anhand des Computers über die Ressourcen im Allgemeinen und deren Verbrauch im Speziellen recherchiert; in den 70ern des letzten Jahrtausends, sagte Ken Olson, es gäbe keinen Grund, warum jemand einen Computer zu Hause haben wollte und heute besitzen fünf Milliarden Menschen einen Computer für die Hosentasche. Ein Durchschnittsgewicht von 150g pro Smartphone gerechnet, ergibt das nach Adam Riese 750.000 Tonnen Material, die man dafür verballert hat. Mal ganz abgesehen, von den ungezählten Tonnen Material, die dafür bewegt werden mussten. Und vergessen Sie nicht, die Fabriken, die Maschinen, die man für die Herstellung braucht, das menschliche Potential, das seine Zeit damit verschwendet, die Dinger zusammen zu bauen.
Seit den 1970er Jahren nimmt der Ressourcenverbrauch stark zu. In den vier Jahrzehnten bis 2010 stieg er von 22 auf 70 Milliarden Tonnen (pro Jahr!). Besonders ausgeprägt zeigt die Kurve seit 2000 nach oben.”
Weiter hier: geplünderte Erde.
Kurz gesagt, bis heute formten wir Rohstoffe mit dem stolzen Gewicht von 30 Billionen Tonnen um; wenn die anderen Spezies das auch so handhaben, erstmal ihren halben Planeten plündern, ehe sie auf die Idee kommen, zu gucken, ob es woanders auch noch Leute gibt, tja, dann ist die Frage nach dem Fermi Paradox schnell geklärt.
Energie ist noch ein ganz anderes Thema. Unsere Sonne wirft in einem Jahr 10.000 mal mehr davon auf die Erde, als wir verbrauchen. Ja, es gibt wirklich etwas, dass unserem Energiehunger standhalten könnte und sich dabei noch eins grinsen würde. Allein, wie machen wir die Energie nutzbar? Für eine wie auch immer geartete Dyson-Sphäre dürften wir kaum noch genug Ressourcen haben, selbst wenn wir Material aus dem Asteroidengürtel holen wollen, wer soll das bezahlen, usw. So reich ist der Musk auch wieder nicht, dass er drölfzig Frachtschiffe bauen könnte. Auch hier wieder die Frage, von welchem Material? Und womit antreiben, wie lange soll das denn alles dauern, bis dahin ist auf der Erde der Notstand ausgebrochen.
Im Zuge des Fermi Paradox wird daher auch vom “großen Filter” gesprochen, ein Flaschenhals, durch den jede Zivilisation hinurch muss, ehe sie zu wirklich großen Taten in der Lage ist. Manche Forscher meinen, die Tatsache, dass es uns gibt, heißt, wir haben den Filter schon hinter uns. Ich meine, die Tatsache, dass im Jahr 2019 nach Chr. Schüler und Schülerinnen des Klimwandels wegen auf die Straße gehen müssen, weil die Erwachsenen einfach zu borniert sind, um einzusehen, dass sie gerade die Zukunkft ihrer Kinder aufs Spiel setzen, zeigt, dass wir diesen Filter noch vor uns haben.
Mit der Existenz des Menschen ansich, ist nur gesagt, dass Leben sehr wohl genügend Raum und Zeit findet, sich gemütlich mit Intelligenz auszustatten; abgesehen davon, wir sind auf der Erde schon mal nicht die einzigen intelligenten Wesen, wie sich mittlerweile herumgesprochen haben dürfte. Etliche Tierarten besitzen Intelligenz bis hin zu vollständigem Bewusstsein.
Da nun die Bausteine des Lebens überall im Universum vorhanden sind, wird es sich auch an ungezählten Ecken ausbreiten. Doch wenn die Intelligenz auf einer bestimmten Stufe ist, dann wird es eng. Bis hierher brauchte das Leben nur einem Bauplan zu folgen, der in seiner Perfektion ungeschlagen ist. Aber nun? Nun kommt das Ding “freier Wille” ins Spiel! – Was erstmal esoterisch klingt, ist genau deshalb in Gänsefüßchen gefasst; weil es nicht esoterisch ist und alles andere, als frei. Diverse Hormonhaushalte und sonstige körperlich bedingten Malessen sprechen da eine recht eindeutige Sprache. Bis die Intelligenz allerdings begriffen hat, dass sie mehr sein muss, als intelligent, um wirklich weise Entscheidungen zu treffen, sind nach waghalsigen Rechnungen ca. 108 Milliarden Individuen geboren worden, gestorben und haben nach und nach den ganzen Planeten in Mitleidenschaft gezogen.
Jetzt ist der Filter da, genau jetzt, denn für alle nachfolgenden Generationen gilt, was wir verbrauchen und/oder zerstören, können sie nicht mehr nutzen. Und da wir immer mehr Menschen werden, könnten so auch immer mehr Menschen in arge Berdrängnis kommen. Sollten wir aus Gründen nicht durch den Flaschenhals passen, heißt das aber nicht automatisch, dass die Menschheit sich ausrotten wird; womöglich wird sie einfach wieder in mittelalterliche Verhältnisse zurück fallen, probieren, die Reste ihrer Technik zu erhalten, bloß wird das nicht lange anhalten, weil im Zuge des Rückschritts wahrscheinlich auch das Wissen darüber verloren geht.
Vielleicht streicht sie die Technik dann komplett und konzentriert sich auf den Geist und seine Möglichkeiten. Aber warum es erst soweit kommen lassen? Mentales reisen ist heute bereits möglich; unter Umständen stünden wir auch schon in Kontakt mit einer außerirdischen Art. Rein mathematisch gesehen, kann es durchaus Spezies geben, die einen Weg gefunden haben, auf mentale Art und Weise interstellare Kontakte zu pflegen. So jung ist das Universum nicht mehr; es kann sich schon allerhand abgespielt haben, von dem wir nicht einmal zu träumen wagen. PSR B1620-26 b, zum Beispiel, auch Methusalem genannt, der älteste bekannte Planet, ist 12,7 Milliarden Jahre alt. Auch das System Kepler-444 läßt mit 11,2 Milliarden Jahren Existenzdauer den Schluss zu, dass Leben womöglich viel früher begonnen hat, als wir bisher dachten. – Was jetzt folgt, ist wissenschaftlich überhaupt nicht gesichert, hat als einziges Fundament die Gedanken in meinem Kopf:
Wenn eine Zivilisation auf der Kardaschow-Skala die Stufe 3 erreicht hat, was aufgrund der oben genannten Himmelskörper durchaus schon passiert sein mag, kann sie die komplette Energie ihrer Heimatgalaxie nutzen. Etwas von dieser Größenordnung braucht man nach diesen Rechnungen wohl auch, wenn man Funkfeuer durchs All jagen möchte. Aber warum sollte man überhaupt die Energie einer ganzen Galaxis brauchen wollen, wenn doch ein paar schnuckelige Planeten mit ihren warmen Sonnen vollauf genügen?
Merke, Leben ist trotz seiner Verschwendungsattitüde aufs Energie sparen ausgelegt; Ziel des Universums, so es denn einen hat, mag demnach in erster Linie die Kommunikation, denn die massenhafte Verbreitung von Winzlingen sein.
Kommunikation in der uns bekannten Art, erfordert ungeheuerliche Mengen an Energie. Kommunikation auf mentaler Ebene hingegen, braucht nur ein gescheites Butterbrot.
Telepathie, meine Damen und Herren, sollte uns in die Lage versetzen, mit jeder noch so weit entfernten Spezies reden zu können. Das klingt jetzt so richtig nach Esoterik aber ich kann nichts dafür, dass diese Thematik dorthin verschoben wurde. Von mir aus mögen sich ganz normale Naturwissenschaften damit beschäftigen; so viel spricht dafür, dass diese Anlage in jedem von uns latent vorhanden ist und nur geschult zu werden braucht. Auch wenn Forscher meinen, dass wir Außerirdische eventuell weder wahrnehmen noch verstehen könnten, ist das Schöne an mentaler Kommunikation: Sprache, Entfernung und anderer Tinnef spielt in der Telepathie nur eine untergeordnete Rolle. Was Sie denken, was der andere hören soll, wird vom Feld richtig und in Echtzeit übersetzt; ich habe keine Ahnung, wie das funktioniert, vielleicht weil sich Gedanken so unmittelbar an der Schnittstelle zwischen Geist und Materie befinden, damit quasi als erste messbare Instanz einen ungebremsten und vollumfänglichen Zutritt zu beiden Welten haben. Aber so könnte eben diese mentale Kommunikation Wesen zusammenbringen, die auf der materiellen Ebene niemals eine Chance dazu hätten. Womöglich ist das Fermi-Paradox also gar keins und wir suchen nur an der verkehrten Stelle.
Fest steht allemal, wir brauchen eine neue Art, zu denken, wollen wir bald acht Milliarden Menschen ein Leben ermöglichen, das diesen Namen auch verdient. Hier möchte ich noch einmal auf die Kardaschow-Skala eingehen: mit ihr ist der Parameter Energie benannt; es gibt aber noch andere Parameter, die man daraus ableiten kann. Eine Spezies, die sich, hypothetisch gesehen, über die gesamte Galaxie ausgebreitet hat, umfasst mehr Individuen, als wir uns vorstellen können. Sie besitzt aufgrund dieser Menge ein unfassbares geistiges Potential; wenn es bei uns 500 Forscher gibt (nur irgendeine Zahl der Größenordnung wegen), dann gibt es bei den anderen fünf Milliarden Forscher. Und nur dadurch ergibt sich eine Fortschrittlichkeit, die uns an Magie denken ließe, würden wir sie sehen.
Das Potential ansich, steckt aber auch in der Menschheit. Auch unsere siebenkommairgendwas Milliarden Menschen könnten, arbeiteten sie zusammen, im Moment noch unvorstellbares vollbringen. Wollen wir die diversen Filter des Universums überstehen, sollten wir unser Potential freisetzen und zwar unser gesamtes Potential. Nicht nur das Materielle, sondern auch das Geistige.
P.S. Dennoch hoffe ich, dass es irgendwo eine Spezies gibt, die verrückt genug ist, einen Ring um einen ganzen Planeten zu bauen; einfach, weil es Spaß macht.