Tag 1

Privates Logbuch Name: Cpt. Nineeh Metaris; Codename: Blue System: Vela; µ Velorum; Tauri-Bey-Ma-Leh Schiff: Frachter Klasse 3; XV26/13 Ubalda Zeit: 2505/9457; 1033 Koordinaten: keine Angabe möglich   Tag 1 Verdammte Axt. Was eine verfluchte Scheiße. Ich könnte kotzen. Am laufenden Meter. Verdammt, Blue, reiß dich mal zusammen. Was sollen denn die Leser denken. – Leser? Welche Leser? Ich schreib das hier, damit ich nicht Amok laufe, verdammt nochmal! Aber ich verstehe. Du willst es lyrisch. Bitte sehr: Adieu, du schönes Leben. Du warst so wunderschön. Leider werde ich dich viel zu früh verlassen müssen. Zumindest weisen alle zur Zeit greifbaren Parameter darauf hin. Was geschah? Ist schnell erklärt: vor 23 Std. Standardzeit fühlte der Bordcomputer sich aus unbekannten Gründen genau in dem Augenblick dazu veranlasst, die Koordinaten unserer Destination erneut zu berechnen, als wir uns mitten im Sprung befanden. Er unterbrach denn auch vorschriftsmäßig die Funkverbindung zum Wurmlochgenerator, woraufhin der…

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Tagebuch einer unbekannten Astronautin – Prolog

Vor Zeiträumen, die sich allgemein vorstellbaren Maßstäben entziehen, gab es im Weltall nur die Chaosdrachen. Wild flogen sie umher, je wilder und schneller, desto mehr Chaos stifteten sie. Ein irres Geflecht von Farben durchzog den Raum, ohne Muster, ohne Ordnung, ohne Sinn und ohne Zweck. Eines Tages kam, was kommen musste, zwei der Drachen stießen aneinander und – was war das? Sie klebten fest, konnten sich nicht mehr voneinander lösen. Zuerst waren sie perplex, dann wütend, dann sahen sie sich in die Augen und dann war da eine Idee. Zuerst zögerlich, und unkoordiniert, probierten sie ein Muster, der eine Drache machte blaue Farbe, der andere das Rot. Sie zauberten eine Helix in den Raum und setzten lauter Pünktchen drauf. Andere Drachen sahen das Schauspiel, gesellten sich hinzu, beäugten erst misstrauisch, dann rasend, dann staunend und dann fielen sie sich in die Arme und probierten Muster aus. Nach einer Weile bemerkten…

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Alles neu, schon im April.

Damen und Herren, ich habe mich entschlossen, etwas zu wagen. Seit nunmehr ziemlich genau 10 Jahren liegt diese Rohfassung von einem wilden Roman in meinem Archiv und ich konnte mich nie dazu entschließen, es in ein Hardcover zu überführen. Nachdem ich es geschrieben hatte, fühlte sich jede Korrektur irgendwie falsch an; vier oder fünfmal hab wurde das versucht, nur um jedes Mal etwas völlig anderes zu schreiben und nach einigen Seiten wieder aufzugeben. Seinerzeit hab ich das Werk innerhalb von drei Monaten in die Tasten gehauen, es ist vielleicht so ein one time shot, ich weiß es nicht. Bloß immer wenn ich es lese, berührt es mich auf eine Weise, die ich zwar nicht beschreiben kann, die mir aber immer deutlicher macht, dass es einfach zu schade ist, nicht gelesen zu werden. Also füge ich es hier ein, in mein „Gesamtkunstwerk“; zu den 600 Bildern, die Sie wahrscheinlich schon alle…

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